Gefangen im Gespräch

Warum ich eine unangenehme Situation viel zu lange ertrug?

Wie 3mal durch den Kakao gezogen. So habe ich mich gefühlt.

Im nachhinein ist mir klar geworden: Ich hätte die Situation viel eher verlassen sollen. Ich wollte aber freundlich sein… oder stand mir mein eigenes Ego im Weg?

Von dieser Begebenheit muss ich euch jetzt erzählen. Vielleicht habt ihr schon mal Ähnliches erlebt?

Ich bin zufällig an einer Galerie vorbei gekommen. In der Straße war ich schon lange nicht mehr.

Und da ich mich nun mal für Kunst interessiere, habe ich die Gelegenheit genutzt und bin rein gegangen. Das tue ich immer, wenn ich die Zeit dafür habe. Mich interessiert was andere Künstler machen. Ich freue mich auch darüber, wenn sich Künstler für meine Sachen interessieren.

Es stellte sich heraus, dass der Mann in der Galerie, der Künstler selbst war. Wir sind ins Gespräch gekommen. Er fragte schließlich, ob ich auch male, und ich bejahte diese Frage. Dann wurde es irgendwie komisch.

Er redete … und redete. Es ging um “gute“ und “schlechte“ Kunst, auch um philosophische Fragen. Ich bin immer interessiert an solchen Themen, aber hier lief das irgendwie aus dem Ruder. Dazu kam, dass er schlecht deutsch sprach und ich Mühe hatte zu verstehen, was er sagen wollte. Es war sehr verwirrend. Immer wenn ich etwas sagte, antwortete er: “Falsch“ und textete weiter auf mich ein.

Es ging darum, dass es keine Objektivität geben kann. Das ist ein alter Hut! Oder? Aber er fand sich bei dieser Erkenntnis mega-geistreich und bezichtigte andere Leute gern als doof. Das Gespräch war destruktiv. Er kam nicht zum Punkt. Er hörte nicht auf zu reden.

Mir wurde es zu viel und ich hoffte: Es käme mal jemand in die Galerie, um mich zu erlösen, aber es kam niemand! Ich versuchte irgendwie das Gespräch zu beenden. Es klappte nicht. Er redete weiter und weiter auf mich ein.

Er stellte sogar fest: “Du bist müde.“ redete aber trotzdem weiter und weiter.

Irgendwann gab ich ihm die Hand, verabschiedete mich mit den Worten: “Ich muss jetzt wirklich los.”

Ich ging ganz schnell aus dem Laden, während noch die Worte aus mir raus kamen: “Ich komm wieder vorbei, wenn ich mal in der Nähe bin.“ (Das war natürlich gelogen. Das wusste ich, während ich es aussprach.)

Ich verließ fluchtartig die Straße. Ich wollte nur weg, weg, weg. Ich habe mich so mies gefühlt. So lehr. So müde.

Als ich dann im Auto saß, konnte ich nicht gleich losfahren. Ich saß nur da und konnte es irgendwie nicht fassen. Im Endeffekt hat er mir (nie direkt, aber indirekt) unterstellt: Ich würde bei ihm Ideen, Technik oder sonst was klauen. Er sagte, dass er selbst keine Ausstellungen besucht und nichts von anderen Künstlern anschaut. Weil er: “So gefüllt ist, mit eigenen Ideen, dass er nichts …klauen… muss.“

Das war also seine Denkweise! Und er schloss von sich selbst auf alle anderen.

Für die mangelnde Objektivität die er so bedauerte, war er selbst das Paradebeispiel. Deswegen drehte er sich bei diesem Thema im Kreis. Immer um sich selbst!

Ich frage mich jetzt, warum ich erst so spät den Absprung geschafft habe? Ich hätte das viel eher tun müssen.

Ich wollte freundlich sein?

Ja, das stimmt schon, aber mein Ego hat mir auch einen Streich gespielt:

In seinen Vortrag floss irgendwie immer mit ein:

Wer ihn verstehen kann, ist klug. Alle anderen die sich nicht mit solchen Themen befassen, sind dumm und können niemals erfolgreich sein.

Das war meine Falle: Denn ich wollte natürlich nicht als “dumm“ erscheinen, sondern als klug und geistreich 😉

Erst jetzt, wo ich darüber schreibe, wird mir das klar. Jetzt fällt auch langsam diese Schwere von mir ab, die ich immer noch mit mir rumgetragen habe.

Warum ich dir das alles erzähle?

Vielleicht bist du auch mal in so einer Situation. Dann erinnere dich an diese Geschichte und denke daran: Du kannst selbst aus der Situation rausgehen. Nicht auf Rettung von außen warten. Sondern selbst handeln und gehen.

Das ist nicht unhöflich. Viel unhöflicher ist es, wenn dich jemand in so eine Lage zwingt. Und ich pfeife drauf: Was derjenige dann von mir denkt.

In diesem Sinne: Dein Leben ist ein Kunstwerk. Bis dahin … Simsalabim.

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Ich bin Langschläfer!

Alle Versuche mich zu disziplinieren und als früher Vogel los zu zwitschern sind gescheitert. Der ganze Tag ist dann irgendwie versaut.

Die Zauberformel

Gibt es so etwas wie eine Zauberformel, die dir dabei hilft, das zu erreichen was du möchtest?

Ich bin Franka, von Fiara design. Ich finde: Dein Leben ist ein Kunstwerk!

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