Es gab mal eine Zeit, da konnte ich mir mein Leben ohne Bühne nicht vorstellen.
Doch die letzten 3 Jahre haben Spuren hinterlassen.
Den Bühnenmoment liebe ich immer noch, aber ich brauche ihn nicht mehr.
Mittlerweile wäge ich ziemlich genau ab, welche Auftritte ich wirklich machen will.
Oh man. Was habe ich alles erlebt! Standing Ovations und totale Reinfälle. Alles war dabei.
Fast immer knisterte die Luft vor Freude und Spannung und es gab auch Ausnahmen.
Ja… es gab auch furchbare Auftritte!
Das sind Shows, die nur “Arbeit“ sind. Keine Magie und kein knistern in der Luft. Eher ein: Augen zu und durch.
An solch einem Abend vor vielen Jahren, kam eine alte Dame auf mich zu und sagte tröstend: “Das war sehr schön. Es waren nur Perlen vor die Säue.“ An diesem Abend saß ich dann erschöpft und weinend im Auto.
Aus solchen Situationen, so ärgerlich sie auch sind, habe ich immer viel gelernt.
Zum Beispiel, zu mir selbst zu sagen: “Wenn das hier niemanden interessiert, was ich mache, dann übe ich eben!“ So wandelte sich so mancher Auftritt doch noch zum Guten. Denn ich konnte meinen Tanz und mein Tun auf der Bühne wieder genießen. Ich hatte mir dafür selbst die Erlaubnis gegeben. Und auf einmal … veränderte sich auch die Stimmung im Publikum. Ich hatte losgelassen. Diejenigen die gerne wollten, durften dazu kommen … Und immer mehr Zuschauer konnten sich dann auf meine Kunst einlassen.
Überhaupt, habe ich in den vielen Auftrittsjahren gelernt, mich eher auf die Menschen zu konzentrieren, die meine Show sehen wollten. Die aufmerksam waren und ja: die sich benehmen konnten. Diejenigen die das nicht konnten, wurden manchmal direkt vom Publikum in die Schranken gewiesen. Was meistens wirkungsvoll war.
- Einige Male musste ich die “ausziehen ausziehen“ – Brüller auf die Bühne bitten. Sie sollten mit ihrer einfallsreichen Idee schon mal beginnen. Das war eine peinliche Situation! Aber nicht für mich, denn die Lacher waren auf meiner Seite.
- Auch musste ich wie ein Marktschreier gegen Bauarbeiterbrigaden anbrüllen. Ich wechselte von der geistreichen Geschichte zu den Schenkelklopfern.
- Ich konnte umzingelt, von einer begeisterten Kinderschar mit grapschenden Fingerchen, kein Schritt mehr tanzen. Die kleinen hatten sich gemeinerweise auch noch in zwei Gruppen geteilt. Die andere Gruppe nahm gerade meine Federfächer auseinander und sprang mit den tollen funkelnden Requisiten umher… Während die Eltern entspannt an ihrem Weinchen nippten, mit der festen Überzeugung: Für die Kinderbtereuung ist ja jetzt die Künstlerin zuständig.
- In einer Gaststätte wurde mir der Zutritt zu den Mitarbeiter Räumen nicht gestattet. Ich sollte mich in der öffentlichen Toilette oder in der zu allen Seiten verglasten Veranda umziehen. Mitten in der Großstadt, hin zur Straße. Mein Einwand wurde mit den Worten.“Da guckt schon keiner.“ abgetan und jegliches Erklären und Bitten war zwecklos. 1000 € Kostüme und Requisiten auf dem Klodeckel? In einer engen Klokabine, in der man sich weder wenden noch drehen kann? Ich habe mich für die Veranda entschieden. Im dunkeln, unter den Fenstern kauernd habe ich mich an- und umgekleidet und meine Assistentin bewachte die ebenfalls zum Teil verglaste Flügeltür zur feiernden Gesellschaft.
Von Besuchen oder gar Feiern in diesem Etablissement habe ich in den darauffolgenden Jahren immer sehr leideschaftlich und erfolgreich abgeraten.
Aber das war noch nicht alles… wenn ich schon mal aus dem Nähkästchen plaudere:
- Ich habe gefroren wie ein Eiszapfen, weil die Künstlergarderobe ein durch Baumaßnahmen ungenutzter und ungeheizter Raum war.
- Ich habe unzählige Male mit nackten Füßen und federleichtem Kostüm auf kalten Fliesen im zugigen Flur gestanden. Jeden Moment bereit, mit der Show zu beginnen, die immer wieder weiter nach hinten verschoben wurde.
- Ich habe geschwitzt aus allen Poren, noch bevor ich auftreten durfte, weil mein Garderoben-Plätzchen ein Stuhl neben dem Backofen-im-Dauereinsatz war.
- In einem Wellnessbad mit Saunalandschaft habe ich ebenfalls sehr geschwitzt, während mein Publikum fröhlich im Wasser planschte… Ich wundere mich noch heute, das ich da nicht umgekippt bin.
Ich habe auf eigene Feiereinladungen, Weihnachtsmarktbesuche und Familienfeste verzichtet, weil ich einen Auftritt hatte oder zur Probe musste…
Jetzt höre ich euch sagen:
Warum hast du dir das alles angetan?
Und ich kann euch aus vollem Herzen antworten: Ich liebte meinen Beruf!
Ich liebte es, für andere Menschen, besondere Momente zu schaffen. Mein Anspruch war immer hoch. Ich wollte mein Publikum immer erreichen.
Manchmal habe ich dabei eine Bauchlandung gemacht. Aber das Wichtigste war immer:
Aufrappeln, Krönchen richten und weiter machen. Daraus lernen und besser werden.
Im nachhinein konnte ich über die meisten Situationen lachen. So ist das Leben.
Und heute?
Die Zeit die gefüllt war mit Shows und Auftritten, liegt irgendwie soweit in der Vergangenheit.
Für alle auftretenden Künstler waren die letzten 3 Jahre eine riesengroße Herausforderung. Auch für mich.
Lange Zeit konnte ich mir mein Leben ohne Bühne kaum vorstellen. Heute kann ich es!
Meine Leinwände und Farben. Meine Coaching Programme erfüllen mich auch.
Und ich wähle mittlerweile ziemlich genau aus. Was ich wirklich machen will. Ich trete lieber weniger auf und dann eben richtig.
Schon vor Lockdowns und geschlossenen Theatern hatte ich umfangreichere Shows kreiert. “Mozarts magische Reise“ oder die “Venezianische Nacht“ sind abendfüllende Programme. Dementsprechend hatten sich auch die Buchungen und die Locations geändert.
Viele Dinge die mir wichtig sind, konnte ich dann im Vorfeld schon abklären. Die eiskalte Umkleide konnte dann z.B. nicht mehr passieren.
Trotzdem geschehen unvorhergesehene Dinge. Denn: Ein gewisses Risiko wird es immer geben, wenn man sich in eine live Situation begibt. Und Leute die sich nicht benehmen können, gibt es auch in 4 und 5 Sterne Hotels.
Um so schöner war es, wenn es gelang.
Da habe ich Auftritte in Erinnerung, bei denen ich heute noch Gänsehaut bekomme, wenn ich daran denke …
Das waren einzigartige Momente. Mit mir und meinem Publikum. Da fühlte ich was ich tanzte, was ich sagte und was ich spielte. Da war ich ganz bei mir und ganz beim Publikum.
Alle diese Erfahrungen sind mein Fundament. Mein Handwerkszeug, das ich mir in über 20 Jahren zugelegt habe.
All das bleibt für immer und wird auch in meine Arbeit fließen. Dafür bin ich wirklich sehr dankbar. Und ich bin neugierig, auf neue Erkenntnisse und Erlebnisse.
Die Kunst begleitet mich auf jeden Fall. Auch die Kunst: Schön älter werden.
Das ist meine Mission von der ich viele Frauen begeistern möchte.
Interessiert dich das? Dann schau mal in mein “GehJunGa“- Programm.
Verjüngung für Körper, Gesicht und Geist. Mit einem kreativen und anziehenden Mindset.
Ich begleite dich ein Stück auf dem Weg zu mehr Freude, Gelassenheit und Glück im Leben. Denn: Dein Leben ist ein Kunstwerk!
Bis dahin … Simsalabim
Franka
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